Frau Senior sitzt mit Notebook draussen

E-Government 2020: für Senioren kein Problem

Veröffentlicht am 17.01.2019

Das Jahr 2020 in Deutschland: Es gibt eine funktionierende digitale Verwaltung. In unserer fünfteiligen Serie zeigen wir anhand von kurzen Geschichten auf, wie digitalisierte Prozesse aussehen und wie sie Bürger und Verwaltungen entlasten könnten. Im zweiten Teil geht es darum, wie auch ältere Menschen ohne umfassende Computerkenntnisse digitale Angebote nutzen können.

Kostenlose Schulungen für Bürger

Rentnerin Frau Dr. Schmidt las es zuerst in ihrer Tageszeitung: „Jeder Bürger kann seine Verwaltungsangelegenheiten im Internet erledigen.“ Zunächst war Frau Dr. Schmidt etwas verunsichert, ob sie trotz ihrer geringen Computerkenntnisse mit der Verwaltung elektronisch kommunizieren könne. Zugleich aber war sie neugierig. Deshalb meldete sie sich für einen der kostenlosen Kurse an, die von der Stadt angeboten wurden, um Bürger mit der Nutzung des neuen Bürgerportals vertraut zu machen. Die Bedienung war für die Seniorin leicht verständlich; schnell fand sich Frau Dr. Schmidt zurecht.

Rentenangelegenheiten erledigt sie inzwischen schnell und einfach online. Mit der digitalen Identität, die sich die Rentnerin zu diesem Zweck eingerichtet hat, meldet sie sich auch auf der Website ihrer Krankenkasse an, um dort Mitgliedsbescheinigungen herunterzuladen oder Behandlungen zu beantragen.

Auch sensible Informationen sicher mailen

Über das Bürgerportal hat Frau Dr. Schmidt zudem ihren Schwerbehindertenausweis beantragt, da sie seit einigen Monaten auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Für diesen Vorgang musste die Ingolstädterin dem zuständigen „Zentrum Bayern Familie und Soziales“ Unterlagen ihres Hausarztes, die ihre Gesundheitsdaten enthielten, übermitteln. Zur zusätzlichen Absicherung der Identifizierung hat sie sich dafür mit ihrem Fingerabdruck angemeldet. Auch das war dank des Fingerabdruckscanners, den ihr das Amt kostenlos zur Verfügung stellt, kein Problem.

"So gut wie alle Nutzungsbarrieren [beim E-Government] sinken aktuell im Vergleich zu 2017."

Quelle: Initiative D21, „eGovernment Monitor 2018“*

Analog oder digital – beides ist möglich

Frau Dr. Schmidt ist inzwischen voll und ganz vom digitalen Bürgerportal überzeugt und nutzt es häufig. Viele Dinge sind für sie nun leichter geworden. Manchmal lässt sie sich trotzdem noch zum Amt fahren, um etwas aufwändigere Dinge persönlich mit den Verwaltungsangestellten zu besprechen. Seit die Amtsmitarbeiter durch das neue Online-System bei der täglichen Arbeit entlastet werden, erhalten Bürger viel schneller Termine als früher und Behördenvertreter haben ausreichend Zeit für die Angelegenheiten der Bürger. Frau Dr. Schmidt findet es richtig gut, dass ihr nun sowohl der analoge als auch der digitale Weg zu den Verwaltungsleistungen offensteht.

Fazit

Diese Vision für E-Government im Jahr 2020 ist heute noch Zukunftsmusik. Damit sich solche Szenarien schnell realisieren lassen, hat die Bundesdruckerei eine Studie erstellt, die die grundlegenden Parameter für eine umfassende und sichere E-Government-Architektur umfasst. Ein wichtiges Ergebnis: Die Bürger müssen die digital angebotenen Verwaltungsdienstleistungen intuitiv nutzen können und diese müssen bürgerzentriert sein. Unsere Studie „Zukunft E-Government – Vorschläge für eine bürgerfreundliche und sichere Digitalisierung der Verwaltung“ beleuchtet unter anderem die entscheidenden technischen, rechtlichen, politischen sowie gesellschaftlichen Aspekte. Sie können sie unter diesem Artikel kostenlos herunterladen.

 

* Downloadlink zur Studie: www.initiatived21.de/app/uploads/2018/11/191029_egovmon2018_final_web.pdf

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